02/07/2021 von Daniela Parpart 0 Kommentare
Harfenspiel und Ringparabel – Die Abschlussfeier im Sommersemester 2021
Am Donnerstag, den 01. Juli 2021, erhielten die Abiturienten des Sommersemesters 2021 genauso wie die Absolventen unseres Abendrealschulzweiges ihre Zeugnisse.
Von Daniela Parpart, 01.07.2021
Nachdem die letzten beiden Abschlussfeiern im Jahre 2020 durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt waren, konnte die Feier im Sommersemester 2021 wieder fast normal stattfinden. Wie gewohnt begannen die Abiturfeierlichkeiten mit einem Gottesdienst in der benachbarten Pius Kirche, in der unser Schulseelsorger, Pfarrer Guido Dalhaus, den Abiturient*innen ermutigende Worte mit auf ihren neuen Lebensweg gab.
Im Anschluss an den Gottesdienst gingen die Feierlichkeiten im Atrium weiter. Dort begann Kollegleiter Norbert Keßler seine Rede mit der Erzählung der Ringparabel aus Lessings „Nathan der Weise“, einem Werk, das allen Abiturient*innen aus ihren Deutschkursen bekannt ist. In der Ringparabel geht es darum, dass um eine Familientradition, bei der durch den Vater ein Ring an den liebsten Sohn weitergegeben wird, wodurch erklärt wird, wer das Erbe des Vaters beanspruchen darf. Irgendwann findet diese Tradition allerdings ein Ende, da es einen Vater gibt, der all seine Söhne gleichermaßen liebt und jedem einen nachgemachten, also identischen, Ring anvertraut.
Die Parabel kann dahingehend verstanden werden, dass der Vater für den liebenden Gott, die drei Ringe für die drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam), die drei Söhne für deren Anhänger stehen. Eine Aussage der Parabel wäre demnach, dass Gott die Menschen gleichermaßen liebe, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, da alle drei Religionen sein Werk und alle Menschen seine Kinder seien.
Eine Aussage, der in Bezug auf unsere Schule eine besondere Bedeutsamkeit zukommt. So wird unsere katholische Schule hauptsächlich im Abendrealschulzweig aber auch in unserem Kolleg auch von vielen muslimischen Studierenden besucht. Keßler ruft in seiner Rede dazu auf, mehr aufeinander zu zugehen und miteinander, statt nur nebeneinanderher zu leben. Dabei spricht er auch mahnende Worte in Bezug auf den mangelnden Willen zum Wandel innerhalb der katholischen Kirche. Einen Wandel im Sinne der Ringparabel. Als junge Menschen haben unsere ehemaligen Studierenden die Möglichkeit, diesen Wandel in unserer Gesellschaft voranzutreiben.
Nach der Überreichung der Abiturzeugnisse würdigte noch Angelo Lambertz für den Studierendenrat die Absolventen und Absolventinnen und Lena Nover bedankte sich im Namen der Abendrealschüler*innen bei den Lehrerinnen und Lehrern.
Für die musikalische Untermalung sorgte diesmal unsere neue Musiklehrerin Bianca Wilden, die die Querflöte spielte und dabei von Martina Fleischer an der Harfe begleitet wurde.
Das Kollegium des Erzbischöflichen Friedrich-Spee-Kollegs wünscht allen Abiturient*innen und Absolvent*innen viel Erfolg auf ihrem weiteren Lebensweg!
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