10/03/2022 von Daniela Parpart 0 Kommentare
Die Fastenimpulse im SS 2022 - „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“
Auch in diesem Jahr findet im Rahmen der Fastenzeit wieder ein wöchentlicher gemeinsamer Impuls im Atrium statt
In allen großen Weltreligionen spielt das Fasten eine große Rolle. Es besteht das Bedürfnis, „sich einzuschränken, das Leben auf das Wesentliche zu reduzieren und zu verzichten“ (Thomas Lemm). Dadurch sollen neue Dimensionen des Menschseins oder auch der Beziehung zu Gott entdeckt werden.
Im Christentum orientieren sich zahlreiche Gläubige an Jesus, der sich, laut biblischem Bericht, 40 Tage in die Wüste zurückzog, um den Versuchungen des Teufels zu widerstehen. Aus diesem Grund verzichten viele Christen rund sieben Wochen auf Fleisch oder Genussmittel.
Nach der Tradition wird in katholischen Kirchen der Altar in der Fastenzeit mit einem einfachen Tuch verhangen, um diesen den Blicken der Gläubigen zu entziehen, eine Art Fasten der Augen also.
Daran knüpft das Misereor-Hungertuch an, das Teil der alljährlichen Misereor-Fastenaktion ist.
Das aktuelle Hungertuch wurde von der Künstlerin Lilian Moreno Sanchez aus Chile entworfen. Es zeigt ein Tryptychon, also eine dreiteilige Bildtafel, auf der, bei genauerem Hinsehen, ein gebrochener Fuß zu erkennen ist. Dieser soll einen verletzten Menschen symbolisieren. Das Motiv steht also für alle Orte, an denen Menschen gebrochen und zertreten werden.
Durch den in der Ukraine ausgebrochenen Krieg, erhält das Bild, das bereits 2020 in den Anfängen der Corona-Pandemie entstanden ist, noch einmal eine ganz neue traurige Bedeutung.
Trotzdem schenkt uns das Bild durch die gelben Blüten, die Genesung andeuten, auch Hoffnungszeichen, dass Gewalt und Ungerechtigkeit nicht das letzte Wort in unserer Welt haben werden.
Zum Abschluss wurden gemeinsam Verse aus dem 31. Psalm „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ gebetet.
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